Ursprung der Mennoniten

Der Ursprung der Mennoniten-Brüdergemeinde geht auf die Reformationszeit zurück. In Folge der religiösen Umbrüche im 16.Jahrhundert in Europa entstand eine ganze Reihe von christlichen Gemeinden, die ernsthaft nach biblischen Maßstäben leben wollten. Nach dem Vorbild der ersten Christen gründeten sie Gemeinden, die nur aus überzeugten Christen bestanden, die auf das Bekenntnis ihres Glaubens getauft waren.

Aus diesem Grund wurden sie von ihren Gegnern Täufer und später nach einem ihrer Lehrer Mennoniten genannt. Sie selbst nannten sich gern Brüder.

In den drei wichtigsten reformatorischen Grunderkenntnissen stimmen sie mit Luther und Zwingli überein: Alleine die Bibel als Gottes unfehlbares Wort ist Grundlage des christlichen Glaubens und Maßstab für Leben und Lehre. Die Rettung des Menschen geschieht alleine aus Glauben aufgrund der unverdienten Gnade Gottes. Jeder Mensch hat durch Jesus Christus freien Zugang zu Gott und zum Heil.

In den Fragen der Gewaltanwendung und im Gemeindeverständnis gingen sie jedoch weiter als die neu entstandene evangelische Kirche: Sie forderten entsprechend der Lehre Jesu einen völligen Gewaltverzicht, lehnten die Teilnahme an Kampfhandlungen ab und bestanden auf einer völligen Selbstständigkeit der christlichen Gemeinden gegenüber dem Staat.

In jener totalitären Zeit, die keinen Raum für Andersdenkende hatte, wurden die jungen Gemeinden bedrängt und zum Teil schwer verfolgt.

Deshalb flüchteten viele aus Zentraleuropa. Die einen zogen in Richtung Osten und kamen über Preußen nach Russland und später nach Zentralasien. Die anderen flüchteten in Richtung Westen und siedelten sich in England bzw. in Nord- und Südamerika an.

So entstanden zahlreiche taufgesinnte Gemeinden in verschiedenen Teilen der Erde. Mittlerweile gibt es in vielen Ländern der Welt Gemeinden täuferischen Ursprungs, und alleine die Mennoniten-Brüdergemeinde hat heute weltweit mehr als 600.000 Mitglieder, wobei die Zentren in Afrika, Nordamerika und Südostasien liegen.